Proteinreich und Jungbrunnen?
Es ist weitgehend bekannt, dass nur wenige Gemüsesorten beim Proteingehalt mit der Bohne mithalten können. Die ernährungsphysiologischen Vorteile sind nicht wegzudiskutieren, darüber hinaus schenkt man in der Anti-Aging Forschung einer Substanz größere Aufmerksamkeit: Spermidin. Dieser Stoff ist in Keimlingen und in Bohnen in größeren Mengen vorhanden und soll der Zellerneuerung in Form der Autozytose dienen – also dem Abbau von zellschädigenden Substanzen in der Zelle. Neben dem Resveratrol, das vor allem in roten Trauben vorkommt und auch im Fokus der Forschung steht, eine vielversprechende Substanz. Bohnen und Wein: Das Vermächtnis der Bohnzüchter hat anscheinend das Potenzial zum Jungbrunnen.
Jedes Böhnchen ein Tönchen?
Man fragt sich vielleicht, wie es sich mit diesem Spruch verhält? Bohnen enthalten Stoffe (es handelt sich um Mehrfachzucker) die vom Menschen schwer verdaut werden können und so in den Dickdarm gelangen, wo sie von unserer Darmflora bearbeitet werden...so kommt es zu Gasbildungen - den Flatulenzen. Unangenehm: Ja. Aber gefährlich ist das nicht. Bei der Verarbeitung der Bohnen kann man aber bereits darauf achten, diese Stoffe abzubauen. Ein langes Weichen der Trockenbohne, anschließendes Verwerfen des Weichwassers und Kochen im frischen Wasser soll z.B. dazu beitragen, Bohnen besser zu vertragen. Einen anderer Tipp ist etwa ein mehrtägiges Keimenlassen der Bohnen vor dem Kochen, um diese Stoffe vermehrt abzubauen - wer weiß? Regelmäßiges Essen von Bohnenspeisen trägt aber dazu bei, diese besser zu vertragen.
Was aber sicher ist:
Bohnen dürfen NIE roh verspeist werden. Eine Erhitzung vor dem Konsum ist immer notwendig. Der Grund ist, dass sie in roher Form eine Substanz enthalten (Phasin), die für den Menschen ungenießbar ist. Das erinnert vielleicht an Erdäpfel, auch sie enthalten in roher Form Stoffe, die für die menschliche Ernährung ungeeignet sind...
Bohnen Rezepte
Süß bis Pikant, Traditionell bis Modern
Der Burgenländische Bohnenstrudel
Meist pikant, wird er manchmal aber auch gesüßt gegessen...
Strudelteig: (selbstgemacht oder gekauft)
300g Glattes Weizenmehl
170g Wasser warm
40g Öl, Prise Salz
Zutaten vermischen und gut verkneten, danach ca. 30min rasten lassen. Teig sehr dünn auf einem mit Mehl bestaubten Tuch ausrollen und dann mit bemehlten Handrücken weiter ausziehen bis er leicht durchsichtig wird.
Füllung:
300g trockene, weiße Bohnen (z.B. Loipersbacher Sechs-Wochen Bohne)
1 Esslöffel Butter, 1 Becher Rahm, 1 Ei
Pfeffer, Salz und andere Gewürze (z.B. Majoran, Bohnenkraut etc.) nach Belieben und Semmelbrösel
Trockenbohnen über Nacht in Wasser einweichen und dann in genügend Wasser weich kochen, auskühlen lassen und zerstampfen.
Zu den gestampften Bohnen Rahm, Butter und Ei einrühren. Füllung mit Pfeffer, Salz und nach Belieben mit anderen Gewürzen (z.B. Majoran, Lorbeer, Bohnenkraut etc.) würzen.
Danach die Masse auf dem Strudelteig verteilen. Semmelbrösel darüber streuen. Teig zusammenrollen. Zum Schluss die Oberfläche des Strudels mit einem Ei bestreichen.
Besonders fasziniert die Vielseitigkeit der Bohne in der Küche. Noch vor einiger Zeit als "Armenessen" abgetan, ist sie endlich wieder in der modernen Küche angekommen.
Bohnen-Pralinen
[veg.] [glutenfrei]
Das Rezept für die beliebten schokoladigen Kokos-Bohnenpralinen findet ihr hier:
Dreierlei von der Bohne: Bohnen-Pralinen, veganes Schokoladen-Mousse und feine Orangen-Zimtcreme aus Bohnentofu
Bohnenverkostung: Bohnen können beschrieben werden als butterartig bis dotterartig, können erinnern an Erbsen, Maroni oder Nüsse.
Gekochte Perlenbone (aka Kugelbohne)
Weitere traditionelle Bohnenspeisen aus dem Burgenland
Der Bohnensterz war früher der Energielieferant der Wahl: Ein Weizensterz mit Bohnenwasser bereitet, dem Bohnen zugefügt werden. Er wird traditionell mit einer Rahm-Gemüsesuppe der sogenannten „Weißen Suppe“ serviert. Sogar eine Bohnentorte soll es früher gegeben haben. Heute würde man sie als „glutenfrei“ bewerben, da sie nur aus Eiern, Mandeln, Zucker und passierten Bohnen gebacken wird.